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Manifest gegen Waterfront: Priwaller Vereine bilden Kooperationsbündnis und veröffentlichen Manifes

9 Jahre 5 Monate her #262 von Erdmann Eckhard
Manifest gegen Waterfront: Priwaller Vereine bilden Kooperationsbündnis und veröffentlichen Manifest, 01 Dec. 2012 13:12

Travemünde 08.04.2011 |
Bereits auf dem ersten Kooperationstreffen der auf dem Priwall ansässigen Wassersportler, der Camper und der Bürgervereine wurde deutlich: Das geplante Waterfront-Projekt ist viel zu groß für den Priwall und seine Einwohner, vertreibt die jetzigen Nutzer und zerstört den Hafen. Und wird aus diesem Grund von den Unterzeichnern abgelehnt.

Gemeinsam erstellten die Vereine
• Travemünder Segelclub e.V.
• Segelverein Herrenwyk
• Verein der Priwall -Wochenendhausbesitzer
• Lübecker Yacht- Club
• Turn und Sportbund Lübeck
• Travemünder Woche
• Verein für Kanusport Lübeck e.V.
• Verein der Priwallbewohner
• BI behutsame Priwallentwicklung
• Heino Haase (Kenner des Hafens)
• Campingplatz Katt
...und private Unterstützer das Manifest gegen Waterfront.

Hierin fordern die Vereine die Verwaltung und die Lübecker Politik auf, endlich auch Rücksicht auf die Priwaller und die langjährigen Nutzer des Priwalls (Wassersport, Wochenendhausbesitzer und Camping) zu nehmen und nicht nur die touristische Entwicklung im Fokus zu haben.

Der Initiator des Manifestes, Heino Haase, langjähriger Kenner des Hafens erklärt hierzu: »Dieser Schritt war dringend nötig um zu zeigen, dass wir Wassersportler und Camper mit der jetzigen Entwicklung nicht einverstanden sind, da sie den Hafen zerstören würde. Wir wollen Entwicklung, aber ein deutlich anderes Konzept, indem sich auch die jetzigen Nutzer wieder finden.«
Das Koop-Bündnis weist besonders darauf hin, dass die Bauverwaltung zurzeit landseitig alles tut um den Hafen verkommen zu lassen, wohl mit dem Hintergedanken so vollendete Tatsachen für Waterfront schaffen zu können. Tatsächlich kann dies aber jahrelange Einöde auf dem Priwall bedeuten und das bei einem unsicheren Ausgang möglicher Gerichtsverfahren.
Deshalb auch der dringende Appell an die jetzige Rathausmehrheit: Sorgen Sie zumindest dafür, dass der jetzige Zustand der Infrastruktur erhalten bleibt.
Nach der Veröffentlichung des Manifestes wird es ab jetzt in loser Folge Pressemitteilungen unter der Überschrift »Waterfront bedeutet für uns……« als Stellungnahmen vieler Vereine geben. Zum Abschluss der Aktion wird eine Bürgerversammlung auf dem Priwall veranstaltet zu der alle Unterzeichner einladen.

An die Freunde des Passathafens und des Priwalls
Wie ist der Stand des Waterfront – Projektes?? (März 2011)

Die SPD, die Linken und die Grünen in der Lübecker Bürgerschaft haben einer Änderung des Flächennutzungsplanes für den Priwall zugestimmt und damit Bewegung in das geplante Waterfront-Projekt gebracht.
Bewegung bringt dieser Schritt aber auch in die vom Projekt betroffenen Menschen, die sehr verärgert sind weil sie mit ihren Anliegen kein Gehör finden.

An der Über-Dimensionierung des Projektes hat sich nämlich nichts geändert.
Geplant sind nach wie vor:
- 4 geschossige Apartmenthäuser
- Häuser die auf Stelzen im Wasser und schwimmende Bühne die die Sicherheit im Hafen gefährden
- eine Promenade, die nicht mehr mit dem Auto befahren werden darf
- ein Parkplatz, der ca. 400m von den Stegen entfernt liegt und für Gäste und Segler deutlich zu klein ist.
Darüber hinaus wird es keine Winterliegeplätze mehr geben, Camping wird nicht mehr möglich sein.
Die Travemünder Woche muss abspecken, weil der Passathafen nicht mehr in der notwendigen Form genutzt werden kann.

Die Kanufahrer werden von ihrem Gelände, das auch als Stützpunkt für viele Wassersportler und als Campingmöglichkeit für Jollensegler aus der ganzen Republik dient, verjagt.

Der für den Priwall und Travemünde wichtige Campingplatz Katt soll schließen.

Darüber hinaus wird das Projekt so viel Verkehr generieren, dass es Parkprobleme geben wird und mit langen Wartezeiten vor den Fähren gerechnet werden muss.

Fakt ist; selbst wenn das gesamte Gelände etwas moderner (und stromlinienförmiger) aussehen wird, wird das Ergebnis für uns Wassersportler und Camper nur Nachteile bringen und möglicherweise viele zum Verlassen des Passathafens zwingen.

Was wird in der Zeit passieren bis vielleicht gebaut wird?
Der Bebauungsplan soll 2012 stehen und 2013 soll mit dem Bau begonnen werden. So denken es sich die Stadtverwaltung und die dominierenden Politiker.
Und das sind die Tatsachen:
- 30 der 80 auf dem Gelände der Jugendherberge erbauten neuen dänischen Ferienhäuser hat der Waterfront – Projektentwickler Hollesen bis heute nicht verkauft – ein großer Teil des Geländes liegt brach
- Einen Investor der Waterfront bezahlen soll, kann Herr Hollesen bis jetzt nicht präsentieren.
- Betreiber und Vermarkter für das Projekt gibt es nicht. Ebenso wenig wie ein touristisches Vermarktungskonzept.
Zum Ende diesen Jahres soll der Campingplatz Katt geräumt werden. Die kleine, sympathische Gastronomie im Norden des Passathafens wird mit Saisonschluss geschlossen. Langsam kehrt im Passathafen Friedhofsruhe ein. Zudem fallen vom maroden Dach der Halle 1 Ziegel. Zur Schadensbegrenzung (und als Absicherung der Verwaltung) ist um das Gebäude ein hässlicher Zaun gestellt worden. Es steht zu befürchten, dass die Stadt absichtlich Gebäude verrotten lässt.
Damit würde der Passathafen sein Flair verlieren und Sommerlieger veranlassen, sich einem anderen Hafen zuzuwenden in dem sie sich wohlfühlen können.
Es ist außerdem davon auszugehen, dass bei einem tatsächlichen Baubeginn die vorhandenen Gebäude komplett abgerissen werden. Dass aber nur dann Neue gebaut werden, wenn hierfür die Finanzierung steht – dies hat selbst Herr Hollesen im Herbst letzten Jahres zugeben müssen.
Jahrelange Bautätigkeiten am Passathafen wären die Folge. Mit Lärm, Dreck und Unruhe Wir verlieren unsere Infrastruktur, der Campingplatz wird zur Ödfläche und eine mögliche behutsame Entwicklung des Priwalls rückt in weite Ferne.

Was ist zu tun?
Bei einer Zusammenkunft von Vertretern der Wassersportvereine, dem Verein der Priwallbewohner, dem Verein der Wochenendhausbesitzer, der BiP, dem Campingplatzbesitzer und anderer am Priwall und dem Passathafen interessierter Personen war man sich einig, dass der Priwall insgesamt eine Verbesserung der Infrastruktur vertragen kann.
Wir alle wollen Veränderungen und Entwicklung jedoch nicht zu Lasten der jetzt ansässigen Nutzer und nicht in der von Waterfront vorgesehenen Dimension.
Da die Stadtverwaltung wie ein schwerer Tanker immer weiter stur auf die überdimensionale Bebauung des Priwalls und damit des Passathafens zusteuert, ist es an der Zeit, von uns Betroffenen eine härtere Gangart gegen das Projekt zu organisieren.
Das bedeutet für uns Wassersportler und Camper:
- Wir lassen uns vom Priwall nicht vertreiben! Wir fordern von Politik und Stadtverwaltung jetzt endlich die Interessen der Wassersportler und Camper umfassend zu berücksichtigen. Wir wollen nicht einer möglichen Ruine geopfert werden. Hierfür unterstützen wir ausdrücklich auch die Rechtsauseinandersetzung der BiP mit der Stadtverwaltung. Wir unterstützen ausdrücklich die behutsame Priwallentwicklung Die BiP hat seit langem ein eigenes Entwicklungskonzept für den Priwall vorgelegt. Dieses sieht eine moderate Bebauung mit einem sanften Übergang von Heute auf Morgen vor und ist auch deshalb unser Favorit. Die Stadtverwaltung, bzw. die Lübecker Bürgerschaft ist bis jetzt nicht bereit sich ernsthaft und intensiv damit auseinander zu setzen – das soll jetzt nachgeholt werden.
- Wir zeigen der Stadtverwaltung, dass wir mit der jetzigen Planung und dem Vertreiben der bisherigen Nutzer des Priwalls nicht einverstanden sind.
- Unsere Forderung: Schreibt an die Stadtverwaltung – sprecht mit euren Vereinsvorständen, schreibt Leserbriefe Briefe mit euren Sorgen und Bedenken an die Bürgerschaftsmitglieder, bzw. Parteien – zeigt, dass ihr gegen die Waterfront-Pläne seid.
- Wir fordern den Erhalt des Geländes im gebrauchsfähigen Zustand! Hierzu gehört der Erhalt der Gebäude und des Geländes am Hafen in einem nutzbaren und ansehnlichen Zustand, einschließlich des Campingplatzes, bis über die Rechtmäßigkeit des Bebauungsplanes entschieden wurde (es ist fest mit einer Klage gegen den Bebauungsplan durch die BiP zu rechnen). Der Status quo muss bis zur endgültigen Entscheidung erhalten bleiben.
- Unsere Bedürfnisse als Bürger dieser Stadt sind genauso zu berücksichtigen wie die der Touristen

Travemünde, den 8.4.11
Travemünder Segelclub e.V. Segelverein Herrenwyk
Verein der Priwall –Wochenendhausbesitzer
Lübecker Yacht- Club
Turn und Sportbund Lübeck Travemünder Woche
Verein für Kanusport Lübeck e.V.
Verein der Priwallbewohner
BI behutsame Priwallentwicklung
Heino Haase (Kenner des Hafens)
Campingplatz Katt und andere private Unterstützer

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