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Zwei Stunden im Leben eines Hafenmeisters

9 Jahre 5 Monate her #153 von Erdmann Eckhard
Zwei Stunden im Leben eines Hafenmeisters, 05 May. 2014 10:48

Möwenpost informiert

Travemünde 05.05.2014 |

Samstag, 26. April 2014, 10.30 Uhr: Bei sonnigen 13 Grad finde ich mich im Passathafen auf dem Priwall ein, um mehr über die Arbeit des Hafenmeisters Manfred Brüggmann zu erfahren.

Heute ist ein besonderer Tag: Der Segler-Verein Herrenwyk lässt 70 Boote zu Wasser, die in der Halle am Hafen überwintert haben.

Boot für Boot wird mit einem kleinen Traktor aus der Halle gezogen, begleitet vom Schiffseigner und Mitgliedern des Vereins. Es herrscht ein entspanntes Leben und Treiben, die Segler freuen sich auf die Saison.

Manfred Brüggmann hat von seinem Büro aus einen guten Überblick über den Passathafen. Sein Arbeitsplatz zeigt sich heute von seiner schönsten Seite. Im 33. Jahr ist er jetzt Hafenmeister, es ist seine letzte Saison, Ende September geht er in Rente. Ist ein Hafenmeister eigentlich auch im Winter im Dienst? „Das Büro ist ganzjährig besetzt“, erfahre ich, „von April bis Oktober habe ich eine 6-Tage-Woche einschließlich Wochenende. An meinem freien Tag hat mein Stellvertreter Matthias Schneider Dienst.“

Welche Aufgaben hat ein Hafenmeister? Neben Beaufsichtigung und Verwaltung des Passathafens gehört auch die Betreuung des Campingplatzes mit 25 Campingwagen und des Gästehauses. Außerdem ist er auch Wachoffizier auf der Passat.

Ab 6.30 Uhr ist Manfred Brüggmann an seinem Arbeitsplatz. Dann wird morgens zunächst das Gelände kontrolliert, ob alles in Ordnung ist, bevor er um 7.00 Uhr sein Büro aufschließt. Mit dabei „Hafenkatze“ Charly, seit 13 Jahren ist das Hafenmeister-Büro ihr Zuhause. „Viele Segler fragen mich am Anfang der Saison, ob Charly noch da ist“, erzählt Manfred Brüggmann und schmunzelt. Ja, Charly ist noch da, liegt auf der Fensterbank und lässt es sich gut gehen.

Der Passathafen gehört zum Projekt „BalticSailing“, einem Zusammenschluss von 23 deutschen und 21 dänischen Sportboothäfen, um den Wassertourismus zu fördern. Im Passathafen stehen ca. 500 Wasserliegeplätze in verschiedenen Größen für Saison- und Gastlieger und ca. 160 Landliegeplätze zur Verfügung, die alle verwaltet werden wollen.

Richtig hoch her geht es während der Travemünder Woche, dann müssen 200 Liegeplätze für die Regattateilnehmer bereitgestellt werden. Auch sind mehr Anliegen der Segler zu klären als sonst. Manfred Brüggmann hat ein ofenes Ohr für die Probleme und Wünsche seiner Kundschaft - ich merke ihm die Freude am Umgang mit Menschen an.

In den Monaten November bis März stehen Verwaltungsaufgaben im Vordergrund, außerdem nimmt der Hafenmeister während dieser Zeit seinen 6-wöchigen Urlaub.

Mittlerweile ist es Mittagszeit. Manfred Brüggmann löst draußen am Kran Matthias Schneider ab, der heute auch Dienst hat. Fast alle Boote sind im Wasser, es hat wieder einmal alles gut geklappt.

Ich wünsche den Seglern immer eine Handbreit Wasser unter‘m Kiel“ und Manfred Brüggmann alles Gute für seinen Ruhestand!

Quelle Text + Fotos: Möwenpost / maya

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