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Hochwasserschutz auf dem Priwall

9 Jahre 4 Monate her - 9 Jahre 4 Monate her #392 von Erdmann Eckhard
Gemeinschaft der Priwallbewohner e.V.
c/o Eckhard Erdmann, Vorsitzender
Mecklenburger Landstr.14
23570 Lübeck-Travemünde
Telefon O 45 O2/53 40
erdmann.eckhard@t-onlıne. de
www:príwallbewohner.de

Hansestadt Lübeck
Fachbereich 3 Umwelt, Sicherheit und Ordnung
Leitung: Senator Bernd Möller
Kronsforder Allee 2- 6

Betreff: Hochwasserschutz auf dem Priwall
Priwall 14.12.2014

Sehr geehrter Herr Senator Möller,
bei der Durchsicht des Entwurfs des Thematischen Landschaftsplanes der Hansestadt Lübeck ergeben sich für die Gemeinschaft der Priwallbewohner e.V. folgende Fragen, die wir beantwortet haben möchten.

Bei der Vorstellung der geplanten Travepromenade in einer der letzten Ortsratssitzungen skizzierte Kurdirektor Uwe Kirchhoff Überlegungen zum Hochwasserschutz. In diesem Zusammenhang erwähnte er eine „Mauer“ am Traveufer im Bereich Trelleborg Allee.

In der von der Stadt Lübeck veröffentlichten „Notfall-Beilage für die Hansestadt Lübeck - Sturmfluten - Wissenswertes und Hinweise zum Selbstschutz" werden neben den Überschwemmungsgebieten in Lübeck und in Travemünde auch die Halbinsel Priwall genannt.

Daraus wird ersichtlich, dass die Hochwasser gefährdeten Gebiete auf dem Priwall besorgniserregend sind.
Bei einer Hochwasserhöhe von 0 - 2 Meter über NN sind große Teile des Priwalls überflutet. Bei 2 - 3 Meter über NN ist der Priwall bis auf begrenzte Teile am Priwallhafen komplett überflutet.

In den Protokollen der Kerngruppe Waterfront wird die Frage des notwendigen Hochwasserschutzes für das Waterfront-Projekt ausgiebig behandelt. Der Hochwasserschutz für das Waterfront-Projekt ist also gewährleistet.

Was ist jedoch mit den restlichen Gebieten auf dem Priwall, die massiv gefährdet sind?

Die Nachbargemeinden Niendorf, Timmendorfer Strand und Scharbeutz haben in den letzten Jahren aktive Hochwasserschutzmaßnahmen für die Bürger umgesetzt.

In den kürzlich fertiggestellten Feriendörfern zwischen Dünenweg und Mecklenburger Landstraße wurden beträchtliche Bodenaufschüttungen vorgenommen, um die Bauflächen über das Überschwemmungsniveau zu erhöhen. Diese Häuschen jedoch dienen ausschließlich einer touristischen Nutzung und werden vorwiegend in den Sommermonaten und ruhigeren Wetterlagen vorübergehend bewohnt.
Ganz anders die Lage von ganzjährig bewohnten Häusern und Wohnungen auf dem Priwall, die vergleichsweise und zum größten Teil ungeschützt Hochwasserlagen ausgesetzt sind.

Die Gemeinschaft der Priwallbewohner e. V. hat zum dem Thema verschiedene Referentinnen eingeladen
siehe: httQ:[[www.travemuende- aktuell.de/aktuell/nachrichten 19519-Klimawandel an der Ostsee.htm
Der Klimawandel mit zunehmendem Hochwasser und heftigeren Stürmen wird weiter voranschreiten.
Diese Veränderungen sind im Thematischen Landschaftsplan dargestellt.

Für den Priwall jedoch sind keine vorsorglichen Hochwasserschutzmaßnahmen vorgesehen!

Das Land Schleswig-Holstein sieht ebenfalls keine weiteren Maßnahmen vor, aus Landessicht sind die Hochwasserschutzmaßnahmen auf dem Priwall abgeschlossen.
Siehe hierzu:
Schleswig - Holstein. Der echte Norden Startseite 1. Fachglan Ostseeküste Der Fachplan weist in der Lübecker Bucht keine Maßnahmen für Travemünde und den Priwall aus 2. Hochwasserschutz Priwall 3. Allgemeines: 4. Bauweise: 5. Zeittafel: 6. Fotos:

Ich möchte daher auf Schwachstellen hinweisen, die sich in der Zukunft für die Bewohner der Halbinsel darstellen werden:
1.
Überschwemmungen der Mecklenburger Landstraße im Bereich der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern sind zwar seit der Erhöhung des Straßenniveaus nicht mehr aufgetreten. Hier ist jedoch zu klären, bis zu welchem Wasserstand diese Erhöhung eine Durchfahrt, bzw. eine Flucht aus den überfluteten Gebieten erlaubt.
2.
Die zweite Schwachstelle ist der gesamte Bereich um die beiden Fähranleger auf der Travemünder sowohl als auch auf der Priwall Seite. Schon jetzt ist es in Extremsituationen bei Hoch- oder Niedrigwasser oder Sturm nicht möglich, den Priwall mit den Fähren zu erreichen oder zu verlassen. Nur der Weg über Dassow von oder zum Priwall ist dann möglich, der allerdings über die flache Zuwegung an der Landesgrenze führt (siehe Punkt 1).
3.
Beim Sommerhochwasser 2009 war der Priwallstrand massiv überflutet, so dass Wasser vom Strand durch Dünenübergänge über den Dünenweg in Richtung Mecklenburger Landstraße lief.
4.
Werden die Rückschlagventile im Bereich der Bunkerstation am Traveufer regelmäßig instandgehalten? Diese Rückschlagventile verhindern, dass bei Hochwasser das Wasser aus den Gullys austritt, den Priwall im Fähranlegerbereich und die Mecklenburger Landstraße überflutet und von dort in die anliegenden Grundstücke und damit in die Keller der Anwohner fließt.

Die Daseinsvorsorge der Priwallbewohner zu gewährleisten ist eine Aufgabe der Hansestadt Lübeck:
Wie wird sich die Hansestadt bei den prognostizierten Klimaveränderungen verhalten?
Die Maßnahmen und Absichtserklärungen auf den Seiten 21 bis 27 des Entwurfs sind zu unpräzise.

Gibt es bauliche Vorschriften, die bei zukünftigen Bebauungen in Hochwasser gefährdeten Gebieten den Hochwasserschutz gewährleisten?

Gibt es konkrete Überlegungen zum aktiven Hochwasserschutz auf dem Priwall

Bis zu welchem maximalen Hochwasserstand sind die Fähranleger ausgelegt?

In der Vergangenheit war das ehemalige Priwallkrankenhaus der Sammelpunkt der Priwallbewohner bei Gefahrensituationen. Die Krankenhäuser werden abgerissen und entfallen so als Schutzmaßnahme für die Bewohner der Halbinsel. Wo ist der neue Sammelpunkt für die Priwallbewohner?
In der städtischen Veröffentlichung „Sturmfluten - Wissenwertes und Hinweise um Selbstschutz - Notfall-Beilage für die Hansestadt Lübeck" ist vermerkt, dass für den Ortsteil Travemünde-Priwall im Bereich des Passathafens bei Bedarf eine entsprechende Einrichtung vorgesehen ist.
Wird dies konkret in den Bebauungsplänen für das Waterfront- Projekt vorgesehen?
Ansonsten ist solch ein Vermerk unzureichend als greifende Schutzmaßnahme.

Um welche Einrichtung handelt es sich, sollte sie tatsächlich Teil des Waterfront-Projekts sein?
Gibt es eine entsprechende vertragliche Regelung mit Herrn Hollesen?

Für den Vorstand der Gemeinschaft der Priwallbewohner ergeben sich aus dem Darstellungen Forderungen an die Hansestadt Lübeck.
Die Hansestadt wird aufgefordert zusammen mit dem Land Schleswig- Holstein zu prüfen wie der aktive Hochwasserschutz für den Priwall/Travemünde umgesetzt werden kann.

Mit freundlichem Gruß
E. Erdmann
- Vorsitzender-

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