Pannenserie hält an: Priwallfähre in Travemünde fällt wieder aus

„Wir bedauern sehr den erneuten Ausfall – das ist für alle Beteiligten und natürlich insbesondere für die Fahrgäste eine sehr unglückliche und unbefriedigende Situation, auch wenn grundsätzlich der Fährverkehr über die Autofähren erfolgt“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Ortz.

Immer wieder Ausfälle der Priwallfähre
„Für uns steht jetzt die Fehlerbehebung im Vordergrund all unserer Anstrengungen“, sagt Kapitän Daniel Müller, Bereichsleiter Fähren bei der SWL Mobil. „Das schadhafte Getriebe wurde bereits ausgebaut und untersucht. Alle bekannten Ansprechpartner für mögliche, kurzfristige Ersatzteillieferungen wurden kontaktiert und wir arbeiten mit Hochdruck an einer Übergangslösung.“

Doch eine schnelle, adäquate Lösung ist nicht in Sicht. Das hat die Vergangenheit schon häufiger gezeigt. So musste in 2023 die Fähre zur Nordermole oft aussetzen. Sehr zum Unmut von Touristen, Einheimischen, Hoteliers und Gastronomen. Zudem droht ein ähnliches Desaster wie im Juli 2022 bei der Travemünder Woche. Damals mussten Skipper und andere Teilnehmer des Segel-Events den Weg vom Priwall nach Travemünde und umgekehrt über die einen Kilometer entfernten Autofähren nehmen, weil die „Priwall IV“ wegen einer beschädigten Kupplung und die reguläre Fähre „Priwall VI“ wegen eines Getriebeschadens ausfielen. Nun steht die 135. Travemünder Woche an – vom 19. bis 28. Juli 2024.

Lieferschwierigkeiten verzögern Reparatur
Bis dahin wird es eine zügige Reparatur wohl definitiv nicht geben. „Wir haben nach der letztjährigen Störung des hinteren Getriebes schon im vergangenen Jahr auch für den vorderen Antrieb ein entsprechendes Getriebe geordert, um bei auftretenden Fehlern kurzfristig handlungsfähig zu sein“, sagt Kapitän Müller. „Inzwischen wurde uns mitgeteilt, dass sich die reguläre Lieferung dieses Getriebes noch weiter verschiebt.“ Ein genauer Zeitpunkt für die Wiederinbetriebnahme der „Priwall VI“ sei daher derzeit nicht absehbar.
 

Die alternativen Bemühungen um ein Ersatzschiff laufen bereits seit Sommer letzten Jahres und waren bislang nicht erfolgreich, da bestimmte Anforderungen aufgrund der notwendigen Kompatibilität mit den Anlegern erfüllt werden müssen. Ein mögliches Schiff wird aktuell begutachtet, dieses ist jedoch nicht barrierefrei. Eine Fahrradmitnahme wäre ebenfalls nicht möglich. „Sollte dieses Schiff grundsätzlich als Ersatzschiff geeignet sein, würden wir es trotzdem kurzfristig anmieten“, sagt Ortz.

LN