Passathafen auf dem Priwall hat jetzt eine schwimmende Bühne

Neue Attraktion in Travemünde
 

Passathafen auf dem Priwall hat jetzt eine schwimmende Bühne

Maritimer geht es kaum: Die schwimmende Bühne bietet einen Blick auf die Viermastbark „Passat“.
 

Travemünde. „Die ganze Welt ist eine Bühne.“ Das versicherte der englische Dichter William Shakespeare in seinem Drama „Wie es euch gefällt“ bereits im Jahr 1599. Nun ist der Passathafen auf dem Travemünder Priwall sicherlich nicht die ganze Welt, nur ein ganz kleiner Teil davon. Doch auch dort gibt es jetzt eine Bühne, zum ersten Mal, und das Besondere daran ist: Sie schwimmt. Auf dem Wasser der Trave, sicher vertäut an einem Bootssteg. Im Hintergrund die Viermastbark „Passat“ und vorbeifahrende Fährschiffe, davor die Anleger mit Segelschiffen und Motorbooten – maritimer geht es eigentlich nicht. Die schwimmende Bühne auf dem Priwall ist eine neue Attraktion in Travemünde und dürfte an der Ostseeküste ihresgleichen suchen.

Schwimmbühne von 95 Quadratmetern Größe

Ausgangspunkt für die Planung einer Bühne im Passathafen war die notwendige Erneuerung der Steganlagen und vor allem des Stegs C, der direkt an den Sitzterrassen vor dem Hotel Slow Down verläuft. Die Stadt Lübeck wollte eine Plattform bauen, die es ermöglicht, touristische Angebote einem breiteren Publikum zu präsentieren, so verlautete es aus der Pressestelle im Juli 2023. Dafür mussten erst einmal die alten Anlegerpfähle aus dem Hafenschlick gezogen und durch neue ersetzt werden. Das passierte Anfang dieses Jahres, als die Boote im Winterlager waren. Das Wasserbau-Unternehmen Ostseedienst aus Kappeln zog einen betagten Holzdalben nach dem anderen aus dem Schlick. Später dann wurden der Steg C und eine Plattform für die Bühne installiert. Der Ponton besteht aus drei Elementen von jeweils 12,50 Meter Länge und 2,50 Meter Breite – eine Fläche von insgesamt knapp 95 Quadratmetern.

 

Für die Vorbereitung der Plattform mussten am Passathafen die alten Holzdalben aus dem Schlick gezogen werden.

Quelle: Thomas Krohn

Eröffnung am ersten Juni-Wochenende

Die bauliche Abnahme des Stegs C und der Bühnenplattform soll laut Stadt am 22. April erfolgen. Die Bühne soll „so schnell wie möglich“, je nach Wetterlage, genutzt werden. Die offizielle Eröffnung ist für das erste Juni-Wochenende geplant. Die Vermarktung der schwimmenden Bühne übernimmt das Hotel Slow Down in der Ferienanlage auf dem Priwall. Genutzt werden kann die Plattform von jedermann. „Musikveranstaltungen, Vorträge, Tanzkurse, Ehrungen und vieles mehr ist möglich“, sagt Stadtsprecherin Nicole Dorel. Die Kosten für die Nutzung variiere je nach Umfang und Dauer. Zum Beispiel biete das Slow Down auch eine komplette Bühnentechnik an. Es werde jeweils ein individuelles Angebot erstellt.

Hier vor einigen Wochen noch im Bau: die schwimmende Bühne am Passathafen.

Quelle: Thomas Krohn

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Die Vorbereitungen für die feierliche Eröffnung am 7. und 8. Juni laufen bereits auf Hochtouren. Federführend dabei ist Hotel-Managerin Astrid Kantim. „Wir sind im Gespräch mit mehreren Musikern, Genaues steht allerdings noch nicht ganz fest“, sagt sie. Am Freitag, 7. Juni, werde auf jeden Fall die Haus-Combo des Slow Down, die Bay Band, auftreten. Die Gruppe hatte in den letzten Jahren mit Cover-Versionen von Hits aus den vergangenen Jahrzehnten bei ihren Konzerten vor dem Hotel immer wieder zahlreiche Besucher angelockt und begeistert. Mit dabei als Sänger und Percussionist ist Slow-Down-Geschäftsführer Martin Aye. Gelegentlich mit von der Partie ist auch Beach-Bay-Investor Sven Hollesen an der Gitarre.

Wenn das Wetter mitspielt, wird die Bay Band am 19. April zum ersten Mal auf der schwimmenden Bühne spielen.

Quelle: Thomas Krohn

Pre-Opening bereits am 19. April

Da die Bühne bereits jetzt genutzt werden kann, ist für kommenden Freitag, 19. April, ein sogenanntes Pre-Opening geplant, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Ab 19 Uhr will die Bay Band die neue Plattform bei einem Konzert zum ersten Mal testen. Das Slow Down wird wieder Liegestühle und andere Sitzgelegenheiten vor dem Hotel aufstellen. Platz genug ist zudem auf den Terrassen direkt am Hafenbecken. Astrid Kantim: „Wir haben dafür extra Sitzkissen gekauft, die die Besucher für fünf Euro pro Stück erwerben und jedes Mal wieder mitbringen können.“ Bei schlechtem Wetter wird das Konzert um eine Woche verschoben.

LN

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