Ausschuss versenkt Seilbahn-Vorschlag für Travemünde

Das neue ÖPNV-Angebot sollte nach Vorstellung der Liberalen eine Alternative zum zuletzt unzuverlässigen Personen-Fährverkehr an der Nordermole werden. Vorbilder gibt es zum Beispiel in Köln, wo eine Seilbahn über den Rhein führt, oder in London, wo Gondeln bei Greenwich über der Themse schweben. Auch in Hamburg wird immer wieder über Seilbahnen als ÖPNV-Ergänzung debattiert.

FDP: Bund bezahlt 75 Prozent

„Urbane Seilbahnen zeichnen sich im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln durch eine kurze Bauzeit und geringe Baukosten aus“, heißt es im Antrag der FDP. Die benötigte Infrastruktur wie Stationen und Stützen könnten mit geringem Aufwand und wenig Platzverbrauch realisiert werden. „Die Bundesregierung bezuschusst den Bau von Seilbahnen mit 75 Prozent, wenn sie in den ÖPNV integriert sind“, warb Heike Stegemann von der FDP für das Vorhaben. „Wir könnten so die Fähren entlasten und kostengünstig eine touristische Attraktion bekommen.“

Den anderen Fraktionen war das Vorhaben zu kühn. Der Antrag sei zwar attraktiv, sagte Bernhard Simon von der CDU. „Aber Steuergelder sind für eine solche Maßnahme schlecht eingesetzt. Wir haben andere Probleme.“ Zudem sei der Vorschlag nicht richtig durchdacht, denn auf der Trave verkehrten Seeschiffe mit anderen Höhen als beispielsweise bei den Binnenschiffen in Köln. Die „Queen Mary“ sei 70 Meter hoch, fand sein Parteikollege Jochen Mauritz schnell bei Google heraus.

Auch Grünen-Co-Fraktionschef Axel Flasbarth fand den Vorschlag kreativ, konnte sich am Ende aber auch nicht dafür erwärmen. „Wir sollten lieber beim Fährverkehr ansetzen und dort die Ursachen bekämpfen“, sagte Herwig Alt (AfD). Am Ende stimmten die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses über den Vorschlag ab – und nur die FDP war dafür.

LN