Abschleppen im Akkord

Bei hochsommerlichen Temperaturen im September zog es noch einmal richtig viele Tagesgäste nach Travemünde. In der kompletten Kaiserallee von der Bertlingstraße bis zum Strandredder wurden selbst die Plätze im Parkverbot knapp. Für zusätzlichen Parkdruck im Bereich Grünstrand sorgte der Lübecker Yacht-Club (LYC), der den Parkplatz Möwenstein über Wochenende für die Teilnehmer einer Segelregatta gesperrt hatte.

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Der Yacht-Club hatte den Parkplatz Möwenstein für die Teilnehmer einer Segelregatta reserviert.

Während die meisten Falschparker im beschränkten Halteverbot mit einem 25-Euro-Knöllchen davonkamen, ließ das Ordnungsamt im absoluten Halteverbot abschleppen. Am Anfang der Kaiserallee traf es gleich vier Tagesgäste, die nun einen etwas längeren Fußweg zu ihrem Fahrzeug hatten. Die Autos wurden im Moorredder abgestellt, wo noch ausreichend legale Parkflächen zur Verfügung standen.

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Abschlepp-Kandidat Nr. 1

Die Autos standen so dicht an dicht im Halteverbot, dass es etwas dauerte, das erste, kleinere Fahrzeug auf den Haken zu nehmen. Kaum war es weg, quetschte sich ein Kombi mit Lübecker Kennzeichen mühsam in die Lücke im absoluten Halteverbot. Als der Fahrer den Ordnungsdienst sah, stieg er aus und fragte nach, ob man dort parken dürfe. Nein, hieß es zur Antwort, man hätte dort gerade erst abschleppen lassen. Und das koste 300,00 Euro. Das war dann doch zu viel und der Lübecker suchte sich einen anderen Parkplatz. Einige Minuten später versuchte ein Mercedes in dieselbe Parklücke zu kommen. Damit war er allerdings dem Abschleppdienst im Weg, der ja noch drei Fahrzeuge vor sich hatte, und wurde von diesem weggeschickt.

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Abschlepp-Kandidat Nr. 2

Nun konnten die Arbeiten zügig weitergehen. Da ein größerer Abschleppwagen in Erfüllung seiner Aufgabe die Straße blockierte, gab es einen kleinen Stau, weil noch viele weitere Autos auf der Suche nach strandnahen Stellflächen waren. Etwas unübersichtlich wurde es dann, als ein Geisterfahrer aus Richtung Möwenstein in falscher Richtung die Einbahnstraße passieren wollte und ebenfalls an der Blockade scheiterte. Er konnte dann aber in der engen Straße noch wenden und zurückfahren, nun immerhin in der richtigen Richtung.

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Der Geisterfahrer musste in der Einbahnstraße umdrehen, da Falschparker und der Abschleppwagen den Weg blockierten.

Dann konnten Kandidat Nr. 3 und 4 auf den Haken genommen werden.

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Zur Freude des Publikums wurde Kandidat Nr. 3 spektakulär mit Gurten auf einen Transporter gehoben.

Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes wurden während der gesamten Prozedur mehrfach von Schaulustigen und Anwohnern angesprochen und antworteten freundlich.

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300 Euro für einmal umparken: Kandidat Nr. 4 wird abgeschleppt.

Manche fanden die 25 Euro Verwarnung zu niedrig, aber diese Gebühr ist so festgeschrieben, hieß es. Flexibler in der Preisgestaltung sind die Abschleppdienste, wo zumindest ein Sonntagszuschlag fällig sein dürfte.

Vier auf einen Streich: In der Kaiserallee wurden gleich mehrere Fahrzeuge, die hintereinander im absoluten Halteverbot standen, an andere Standorte versetzt. Fotos: Helge Normann

Vier auf einen Streich: In der Kaiserallee wurden gleich mehrere Fahrzeuge, die hintereinander im absoluten Halteverbot standen, an andere Standorte versetzt. Fotos: Helge Normann

Text-Nummer: 161078   Autor: Helge Normann   vom 11.09.2023 um 07.47 Uhr

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