Travemünde. Müll gehört in den Abfalleimer, Zelten und Grillen am Strand ist nicht erlaubt, Strandbesucher müssen eine Gebühr zahlen, und Vierbeiner dürfen sich in der Saison nur an den Hundestränden austoben. Vielen Strandbesuchern in Travemünde ist das bekannt, die meisten halten sich daran, aber nicht alle. Jetzt hat der Kurbetrieb ein „Drei-Säulen-Modell“ entwickelt mit dem Ziel, die Aufenthalts- und Lebensqualität an den Stränden und in den Kuranlagen auch in der Hochsaison zu gewährleisten.
Starkes Besucheraufkommen im Sommer
Innensenator Ludger Hinsen (CDU) erklärt den Hintergrund. Der Zustrom an Tagesgästen bei hochsommerlichen Temperaturen führe zu einem starken Besucheraufkommen. Im Fokus der Unmutsäußerungen der Bevölkerung, aber auch der Übernachtungsgäste stünden die negativen Begleiterscheinungen wie das Grillen auf dem Grünstrand, das Falschparken, die langen Wartezeiten vor den öffentlichen WCs, die Überbelegung der Strände und das illegale Campen.
Aufstockung von Ordnungs- und Wachdienst
Das Modell des Kurbetriebs besteht aus infrastrukturellen, ordnungspolitischen und kommunikativen Maßnahmen. Kurdirektor Uwe Kirchhoff kündigt für nächstes Jahr eine feste WC-Anlage auf dem Grünstrand an. Bereits jetzt wurden zusätzliche Strandumkleiden aufgebaut. Die Spiel- und Sportangebote an den Stränden sollen erweitert werden. Zu den ordnungspolitischen Maßnahmen gehöre das neu eingeführte temporäre Grillverbot auf der Liegewiese. Zudem werde im Sommer eine Aufstockung des kommunalen Ordnungsdiensts und der Einsatz eines privaten Wachdiensts erfolgen.
In einem Flyer stehen außer Informationen über die Strände Verhaltensregeln für die Strandbesucher. © Quelle: Thomas Krohn
Regeln werden spielerisch erläutert
Christian Martin Lukas, Chef des Lübeck und Travemünde Marketing (LTM), hat die Kommunikationsstrategie entwickelt. Ziel sei, den Gästen die einzelnen Maßnahmen von Müllentsorgung über Strandbenutzungsgebühr bis zum Grillverbot spielerisch zu erläutern. Kernmomente der Kommunikation seien Piktogramme und der Strand-Knigge, „Strand 1x1“ genannt. Zudem gebe es Plakate und Postkarten mit dem „Strand 1x1“, eine Beklebung der Umkleidekabinen, Aufkleber bei den Strandduschen sowie eine Beschilderung der Strandzugänge und Toilettenhäuschen. Hauptfigur ist eine kleine Möwe, die an allen wichtigen Stationen als Bademeisterin erklärt, was richtig und was falsch ist. Lukas: „Entscheidend für die Kommunikation ist eine sympathische Vermittlung der Information. Alle sollen sich als Teil der Lösung verstehen“.
Unter travemuende-tourismus.de/service/wissenswertes/strand-1x1 finden sich alle Infos und viele nützliche Service-Tipps zum Thema.
LN