Taxis aus Lübeck steuern künftig auch Travemünde an

Ende eines jahrelangen Mangelzustands

Das soll jetzt anders werden. Die Lübecker Funktaxen (LFT) wollen ab 17. April bei Bedarf Wagen für Fahrten in und von Travemünde aus ins Seebad schicken. „Damit beendet die größte Lübecker Taxizentrale einen jahrelangen Mangelzustand, der sich durch die Corona-Pandemie weiter zugespitzt hatte, so dass zeitweilig gar keine Taxis im Seebad verfügbar waren“, sagt LFT-Geschäftsführer Andreas Wagner. Für Travemünde soll ab Montag, 17. April, 6 Uhr, die Lübecker Telefonnummer 04 51/811 11 freigeschaltet werden.

Ein bisher eher seltener Anblick: ein Taxi vor dem Rosenhof auf dem Priwall. © Quelle: Thomas Krohn

Taxi-Angebot künftig zu allen Tageszeiten

Bereits seit den 1960er-Jahren war es den Lübecker Taxifahrern untersagt, ihre Fahrzeuge in Travemünde bereitzustellen. Nach Schließung des größten Travemünder Taxiunternehmens vor einem Jahr hatte die Hansestadt Lübeck alle Lübecker Taxiunternehmen gebeten, auch das Seebad zu bedienen, da es kein örtliches Angebot mehr gab. Jetzt also kommen die Lübecker Funktaxen auch nach Travemünde. LFT-Chef Wagner: „Als ältester und größter Verbund Lübecker Taxiunternehmen betrachten wir uns seit jeher als die Taxizentrale für ganz Lübeck. Unsere Taxiunternehmer nehmen den Auftrag und die Verantwortung, die sich aus dem Personenbeförderungsgesetz ergeben, ernst.“ André Marx, Vorsitzender des Gesellschaftsbeirats der LFT, ergänzt: „Wir wollen, dass Travemünder Bürger und Besucher des Seebads zu allen Tageszeiten auf das Angebot Taxi vertrauen können.“

Meist verwaist: der Taxistand in Travemünde am Fähranleger. © Quelle: Thomas Krohn

Empfehlung: Vorbestellung nutzen

Wagner empfiehlt Taxi-Bestellern, anfangs eine Wartezeit von 30 Minuten einzuplanen, da im ungünstigsten Fall ein Wagen aus Lübeck anfahren müsse. Zudem solle die Möglichkeit der Vorbestellung genutzt werden. Bei stabiler Nachfrage sei auch mit mehr Präsenz an den Taxiständen zu rechnen. Beherbergungsbetrieben wie Hotels werde angeboten, die Lübecker Funktaxen vorab über Veranstaltungen zu informieren, damit frühzeitig Fahrzeuge für Travemünde eingeplant werden könnten.

Warten auf Fahrgäste: Der Taxistand am Strandbahnhof ist oft besetzt.

Auch in Travemünde gilt der Lübecker Taxitarif

Alle Fahrten der LFT sollen zum offiziellen Taxitarif der Hansestadt Lübeck gefahren werden. Holmer Zähle, Taxiobmann des Landesverbands Taxi und Mietwagen für Lübeck, erläutert: „Travemünde gehört zum Pflichtfahrgebiet Lübecks, es gilt die Tarif- und Beförderungspflicht. Preisaufschläge wegen einer eventuellen Anfahrt aus anderen Stadtteilen der Hansestadt sind unzulässig.“ Für Fahrten auf oder vom Priwall gilt laut LFT-Vorsitzendem Marx jedoch, dass eine Passage mit der Autofähre vom Fahrgast bezahlt werden müsse. Und eine Bevorzugung von Taxis an den Fähren gibt es nicht. Laut Stadtwerke-Sprecher Lars Hertrampf müssen sich Taxis genauso wie andere Fahrzeuge in die Warteschlangen einreihen. Vorgelassen würden aktuell ausschließlich Notfallfahrzeuge im Einsatz.

Krankenbeförderung mit Rundumservice

LFT-Geschäftsführer Wagner weist darauf hin, dass zu einem weiteren Schwerpunkt der Lübecker Funktaxen auch die Krankenbeförderung gehöre: „Wir bieten hier einen Rundumservice, von der Beratung und der Beförderung der Patienten zu ambulanten, stationären und hochfrequenten Behandlungen bis hin zur Übernahme der Abrechnung mit den Krankenkassen.“ André Marx: „Wir freuen uns auf den Start und das neue Umfeld in Travemünde und sehen den Herausforderungen mit Spannung entgegen.