Der wilde Hund vom Priwall: Was macht eigentlich „Monty“?
Lübeck/Travemünde.Seit fast einem Jahr ist der einstige wilde Hund vom Priwall im Tierheim Lübeck untergebracht. Als bekannt wurde, dass "Monty" seit Monaten ganz allein in einem Waldgrundstück an der Pötenitzer Wiek lebt und die LN erstmals darüber berichteten, wurde er zum Star in sozialen Netzwerken. Alle sorgten sich um den einsamen Hund auf der Halbinsel. Und wie geht es "Monty" heute?
Am 4. Januar ließ sich „Monty“ einfangen
Rückblick: Im Mai 2021 büxte der schwarz-weiß gefleckte Mischlingsrüde, der aus Rumänien stammt, seiner letzten Besitzerin aus Harkensee (Nordwestmecklenburg) aus, lebte seitdem in einem Waldgrundstück an der Pötenitzer Wiek auf dem Priwall. Tierfreunde versorgten „Monty“ regelmäßig mit Futter, nicht unbedingt zur Freude des Tierschutzvereins, der von falsch verstandener Tierliebe sprach, weil der Hund dadurch an die Freiheit gewöhnt würde.
Mehrere Versuche, den Stromer einzufangen, etwa in einem extra aufgestellten Käfig, scheiterten. Der wilde Hund vom Priwall erwies sich als schlau und tappte nicht in die Fallen, die ihm gestellt wurden. Am 4. Januar 2022 dann die erlösende Nachricht: "Monty" stand auf einem Grundstück an der Mecklenburger Landstraße, hatte offensichtlich keine Lust mehr auf sein Einsiedlerdasein, und der sofort herbeigerufene Tierschutzverein Lübeck hatte keine Probleme, den Hund an eine Leine zu nehmen und in das Tierheim am Resebergweg zu bringen.
„Monty“ ist ein freiheitsliebender Hund
Seitdem ist "Monty" dort zuhause, in einem Gehege mit bis zu zehn anderen Hunden. Er sei ein typischer Auslandshund, sagt Tierheim-Leiterin Katja Dubberstein. Das bedeutet: "Monty" sei nicht sozialisiert, an Freiheit gewöhnt und habe grundsätzlich Scheu vor fremden Menschen. Er werde in seinem Leben draußen nie ohne Leine laufen können, weil er eben ein freiheitsliebender Hund sei.
Sozialverhalten hat sich normalisiert
Im Tierheim hat sich der Mischlingsrüde mittlerweile an seine neue Umgebung gewöhnt. Anfangs noch scheu und vorsichtig, sich kaum aus seiner Hütte heraus trauend, habe sich sein Sozialverhalten gegenüber seinen Mitbewohnern nahezu normalisiert, so die Tierheim-Chefin. Allerdings: "Man merkt ihm an, dass er noch oft an seine Freiheit zurückdenkt." Beim Fressverhalten sei er nicht wählerisch. "Er nimmt eigentlich alles, was er bekommt." Sein Aggressionsverhalten sei im Vergleich zu anderen Hunden normal. ",Monty' ist dabei und mittendrin in der Gruppe. Mitunter müssen wir jedoch aufpassen, dass er nicht zu übermütig wird." Einen kleinen Verlust habe er gut verkraftet: Hundedame "Percy", die auch aus Rumänien stammt und die sich schnell mit "Monty" angefreundet hatte, wurde im Juni vermittelt.
Tierpflegerin Marthe Dunker und Auszubildende Stella Pitann beschäftigen sich intensiv mit „Monty“, der im Hundecampus immer wieder Kontakt zu den beiden Frauen aufnimmt und ihr Vertrauen gewonnen hat. Mittlerweile lässt er sich auch anleinen und ist bereits mehrfach außerhalb der Tierheimgeländes unterwegs gewesen, selbstverständlich in Begleitung und an der Leine.
Hoffnung auf ein neues Zuhause
Vermittelbar sei er eigentlich schon, sagt Katja Dubberstein. Voraussetzung sei jedoch, dass er dafür noch über eine längere Zeit trainiert werde. Es gebe bereits mehrere Interessenten für „Monty“, darunter ein Ehepaar aus Lübeck, das viel Erfahrung mit Hunden habe. Eine Vermittlung werde jedoch nicht spontan und auf die Schnelle erfolgen, sondern nach einer intensiven und sorgfältig vorbereiteten Gewöhnungsphase, in der „Monty“ seine neuen Besitzer kennenlernen könne.
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