Strandbahnhof bekommt überdachten Unterstand für Fahrräder

Die Idee der Politiker ist, nach Vorbild des Hafenbahnhofes Fahrradbügel zu überdachen, so dass Pendler ihre Räder dort gut untergebracht wissen, wenn sie in den Zug steigen. Fahrradfahrer fänden am Strandbahnhof nämlich „kaum Möglichkeiten vor, ihre Fahrräder sicher anzuschließen, ohne die Fußwege zu blockieren“, heißt es in dem Antrag Christopher Lötsch (CDU) und Sabine Haltern (SPD).

 

Die erste Wortmeldung im Bauausschuss kam von Arne-Matz Ramcke (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN). Er erinnerte an den geplanten Kombibahnsteig. „Lasst uns doch eher gucken dass wir das mit dem Kombibahnsteig mehr forciert bekommen, anstatt jetzt einzelne Sachen sozusagen vorzuziehen“, meinte der Politiker.

„Was wir alle wollen“, argumentierte dagegen Sabine Haltern (SPD), sei doch, dass die Leute verstärkt Zug fahren und dabei ihr Fahrrad mitnehmen. Oder mit dem Rad zum Bahnhof fahren. „Und dann als Pendler einsteigen und zur Arbeit kommen.“ Am Strandbahnhof sei eine ganz große Frequentionssteigerung festzustellen. Und da wolle sie nicht warten, bis der Kombibahnsteig entwickelt sei.

 

Das Stichwort „Kombibahnsteig“ wiederum veranlasste Carl Howe (GAL) zu einer Wortmeldung. Denn der Kombibahnsteig sei aus Sicht der GAL gar nicht notwendig. „Weil diese 50 Meter vom Bahnsteig bis zum ZOB zu gehen ist ja keine große Welt“, führte der Politiker aus. Weiter sprach er davon, ob die Leute, die aus dem Zug steigen, dann etwa in den Bus nach Brodten oder Timmendorfer Strand wollten. „Wir wollen ja gar nicht, dass sie nach Timmendorfer Strand fahren, wir wollen ja die Leute in Travemünde behalten“, meinte Howe, womit er einige Lacher erntete.

Etwas ernsthafter äußerte Carl Howe dann die Befürchtung, dass aufgrund des Fahrradunterstandes der Kombibahnsteig weiter in den Wald hinein gebaut werden könnte. „Wenn Sie mir sagen, dass der Fahrradparkplatz nicht dazu führt, dass der Kombibahnsteig weiter in den Wald hineinwandert, dann könnte ich gerne zu diesem Antrag zustimmen. Aber sonst kann ich das leider nicht machen“, stellte Howe klar.

Bausenatorin Joanna Hagen (parteilos) sprach von einem unerledigten Auftrag, den sich die Stadt für nächstes Jahr sehr vorgenommen habe: „Das ist der städtebauliche Wettbewerb in dem gesamten Bereich“, sagte sie. Sie schlug daher vor, das Thema Fahrradunterstand mitzunehmen, um am Ende ein „gutes stimmiges Konzept“ zu bekommen.

„Wir haben hier beantragt, dass ein Fahrradunterstand errichtet wird“, widersprach Christopher Lötsch (CDU). „Und dass es nicht auf die lange Bank geschoben wird.“ Und auch nicht in einen Wettbewerb "auf den wir seit zwei oder drei Jahren warten.“ Die Verwaltung solle eine Lösung finden, mit der sich der Unterstand entweder später leicht umsetzen lasse. Oder eben eine Stelle finden, die nicht im Weg sei.

Am Ende wurde der Fahrradunterstand für den Strandbahnhof dann einstimmig beschlossen.

Als letzter Travemünder Bahnhof soll nach dem Willen des Bauausschusses auch der Strandbahnhof einen überdachten Fahrradunterstand bekommen. Foto: Helge Normann

Als letzter Travemünder Bahnhof soll nach dem Willen des Bauausschusses auch der Strandbahnhof einen überdachten Fahrradunterstand bekommen. Foto: Helge Normann


Text-Nummer: 155722   Autor: Helge Normann   vom 20.12.2022 um 12.00 Uhr