Hafenbahnhof Travemünde: Neues Konzept sieht Markthalle vor

„Nach dem Bericht in den Lübecker Nachrichten über die umfangreichen Arbeiten am Hafenbahnhof und unserer Bitte an die Travemünder um Ideen für eine künftige Nutzung des Gebäudes haben uns viele Vorschläge erreicht, aus denen wir das Konzept einer Markthalle erarbeitet haben“, sagt die Managerin der Betreiber-Gesellschaft „Hafenbahnhof 1882“. Die große ehemalige Bahnhofshalle soll Raum für zehn bis 14 Marktstände mit einer möglichst bunten Vielfalt an kleineren oder auch größeren Schlemmereien bieten, ähnlich wie man das aus südeuropäischen Städten kennt – oder aus Berlin-Kreuzberg: „Die Marheineke-Markthalle dort ist ein bisschen Vorbild für uns“, erläutert die 42-Jährige mit portugiesischen Wurzeln das Konzept.

Hier sollen ab Mitte nächsten Jahres die Marktstände mit allerlei Genüssen für Leib und Seele stehen: Managerin Rebecca Santos Costa (42) und Besitzer Gerd Benoit (77) in der großen Halle des Hafenbahnhofs. Sie hoffen aber, schon in diesem Jahr hier einen Weihnachtsmarkt veranstalten zu können.

„Wir wollen vor allem den Travemündern, aber auch Besuchern aus anderen Lübecker Stadtteilen und Umlandgemeinden wie Timmendorfer Strand und Scharbeutz eine Stätte bieten, in der sie sich auch im Winterhalbjahr unter schützendem Dach treffen und an verschiedenen Ständen lecker und niveauvoll essen können. In der sie aber auch die Möglichkeit haben, die Lebensmittel zu kaufen, aus denen die angebotenen Gerichte zubereitet sind – und was die Standbetreiber sonst so haben.“ Am liebsten seien ihr regionale Anbieter mit Zutaten aus der Region. Das Angebot sollte vielfältig und qualitätvoll sein und Abwechslung bieten. „Currywurst mit Pommes eher nicht, die gibt es anderswo genug“, betonte Gerd Benoit.

Eine kleine Craftbier-Brauerei oder eine Destille mit Hochprozentigem würden ebenfalls gut in das Konzept passen – „und wer vom Probieren und Genießen einen zu viel in der Krone hat, kann jedenfalls als Lübecker mit dem Zug nach Hause fahren“, schmunzelte der Bahnhofsbesitzer aus Pansdorf.

Strandbahnhof: Mobile Bühne soll in die Halle
Wichtig sei ihm auch eine mobile Bühne in der Halle, auf der Musiker, Kabarettisten und andere Kleinkünstler auftreten können. „Wir wollen den Travemündern und anderen Gästen auch ein kulturelles Angebot machen, für das sie keine hohen Preise zahlen müssen.“ Zielgruppe sei dabei die Generation 40plus.

Der Strandbahnhof bietet aber nicht nur in der großen Halle Platz: Es gibt mehrere Nebenräume, in dem man einen separaten kleinen Laden, vielleicht ein kleines Café, eröffnen könne. „Wir haben da viele Möglichkeiten“, sagte Benoit. Textilläden aber werde es im Hafenbahnhof nicht geben. „Wir könnten auch eine Galerie mit wechselnden Kunstausstellungen einrichten“, sprudelte eine weitere Idee aus der Managerin hervor.

"Wir haben bereits Interessenten für die Markthalle, freuen uns aber über jede neue Anfrage", betont sie. Kontaktaufnahme erbittet sie per E-Mail an die Adresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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