„Wie ein rechtsfreier Raum“: Grünstrand in Travemünde wird wieder zur Partyzone

"Das ist ein untragbarer Zustand – sowohl für die Nachbarn als auch für die vielen Gäste, die nicht für derartige Zustände verantwortlich sind", kritisiert Jochen Mauritz, (CDU). Er berichtet von etlichen Zelten und liegengelassenem Müll, sogar ein halbes Lamm soll in einem Baum gehangen haben. Und zur Travemünder Woche gab es eine Massenschlägerei auf der Wiese. Mauritz ist entsetzt: "Inzwischen wirkt der Grünstrand phasenweise wie ein rechtsfreier Raum."

Druck macht auch Fraktionschef Oliver Prieur. „Die Verwaltung hat von der Bürgerschaft einen klaren Auftrag erhalten, derartige Zustände am Grünstrand zu unterbinden.“ Prieur: „Travemünde und auch der Grünstrand sollen ein Erholungsort und kein vermüllter Wildcamperpark sein.“

Travemündes wilde Partyzonen

Betroffen sei auch der Brügmanngarten. „Der wird immer öfter zur wilden Partyzone – und das im Kurort Travemünde“, ärgert sich Mauritz. Er will mehr Polizei und Kontrolleure vor Ort sehen. Mauritz Forderung: „Wir erwarten von der Polizei und dem kommunalen Ordnungsdienst, dass ab sofort verstärkt gegen Ordnungswidrigkeiten am Grünstrand vorgegangen wird.“

Schön, aber nicht erlaubt: Zelten auf dem Grünstrand mit Blick aufs Meer.

Zustimmung kommt von Kurdirektor Uwe Kirchhoff. „Es gibt Regelungsbedarf.“ Denn vor allem an warmen Sommerabenden locke der Grünstrand viele Leute an. Gerade weil es kaum noch solche Wiesen direkt am Meer gebe. „Zeitweise sind 40 Grills an einem Abend im Einsatz.“ Dabei hatte der Kurbetrieb extra sechs Grilltische aufgestellt, um die Grillerei zu ordnen. Kirchhoff: „Manchmal stehen aber vier Grills auf einem Tisch – so war das nicht gedacht.“

Die Reste der Party

Es gibt extra Müll-Schichten in Travemünde seit diesem Jahr. Das hat Kirchhoff eingeführt. Die Mitarbeiter würden den Müll morgens und abends mitnehmen, „sodass am nächsten Tag für die Gäste alles wieder sauber ist.“