Bund will Trave-Campus

Trave-Campus für alle Auszubildende

Der Trave-Campus: Die Handwerkskammer Lübeck will alle Lehrlinge an einem Ort unterrichten.Ein fünf Hektar großes Areal hat die Handwerkskammer bereits gekauft. Das Grundstück liegt an der Kronsforder Landstraße 60 bis 68. Auf dem neuen Campus sollen täglich 700 junge Lehrlinge im Alter von 18 bis 20 Jahren unterrichtet werden.

     Die Berufsbildungsstätte und sechs Landesberufsschulen sollen an der Kronsforder Landstraße ihre neue Adresse haben. Derzeit sind sie auf dem Priwall untergebracht. Allerdings sind die Gebäude marode und zu klein.Außerdem soll das Fortbildungszentrum der Handwerkskammer auch auf den Campus ziehen. Derzeit ist es in drei Gebäuden in der Handwerkskammer Lübeck Konstinstraße beheimatet.

   Das Problem: Das neue Ausbildungszentrum für Lehrlinge kostet satte 182 Millionen Euro. Ursprünglich sollte der Trave-Campus 92 kosten. Davon zahlt das Land 38 Millionen Euro, der Bund gibt 31 Millionen Euro - und die restlichen 23 Millionen Euro übernimmt die Handwerkskammer. Doch die Baukosten sind explodiert. Es fehlen inzwischen 90 Millionen Euro.

     Die Lösung: Es werden zwei Ansätze diskutiert. Nummer eins: der Trave-Campus wird nicht von der Handwerkskammer gebaut, sondern von einem privaten Investor. Bund, Land und Handwerkskammer mieten den Campus: Buchholz: “Dabei darf das Ganze aber nicht teurer werden“.

     Nummer zwei: Es werden einzelne Berufe aus dem Trave-Campus herausgenommen und anders organisiert. So könnte eine maritime Ausbildungsstätte auf dem Priwall in Travemünde entstehen. Die Seemannsschule ist dort bereits angesiedelt. Sie gehört zum Wirtschaftsministerium, Schiffsmechaniker werden dort ausgebildet. Die Bootsbauer aus der Handwerkskammer könnten dort in Zukunft dort ebenfalls unterrichtet werden.

Ausbildungszentrum: Bund übernimmt Federführung

     Konkret: Eine Task-Force wird das gesamte Projekt Trave-Campus jetzt unter die Lupe nehmen. Im September soll ein Ergebnis präsentiert werden. Mit dabei sind Vertreter von Bund,Land und Handwerkskammer. Der Bund übernimmt die Federführung- eine Seltenheit.

     Der Grund dafür: Das Thema hat eine bundesweite Dimension. “Eine attraktive Berufsausbildung ist ein Standortcharakter für Deutschland“, macht Stark-Watzinger klar. Der Trave-Campus sei ein „mutiger Ansatz“. Angesichts des Mangels an Handwerkern, soll die Ausbildung in den Lehrberufen attraktiver werden.

     Freude bei der Handwerkskammer. “Wir dürfen der Hilfe von Land und Bund“, sagt Präsident Ralf Stamer. Er ist angetan,dass sich die beiden Politiker für das Projekt einsetzen- und es als “überregionales Leuchtturmprojekt“ anerkennen. Stamer: “Wir sind auf einem guten Weg