Neubau für Travemünde Fünf Millionen Euro: Die neue Priwallfähre wird teurer
Der Aufsichtsrat des Stadtverkehrs setzt auf Klimaschutz. 2020 beschloss das Gremium die Anschaffung einer dritten Autofähre mit Hybridantrieb nach Druck aus der Politik, denn die CDU forderte bereits 2019 den Kauf einer Elektro-Fähre. Ursprünglicher Plan war die Inbetriebnahme in 2022. Doch daraus wurde nichts.
Zunächst beschäftigte sich eine Projektgruppe aus Fachleuten des Stadtverkehrs und einem Ingenieurbüro, das über Erfahrungen bei Schiffsneubauten verfügt, mit der Vorgabe. Die neue Fähre sollte einen diesel-elektrischen Antrieb erhalten, mit einer hohen Batterieleistung. Der Diesel sollte lediglich als Generator arbeiten und den Antrieb mit Strom versorgen. Das Schiff sollte technisch so vorbereitet sein, dass zukünftig weiter auf alternative Antriebe umgerüstet werden kann. Es folgte eine europaweite Ausschreibung.
Den Zuschlag erhielt schließlich die Stralsunder Werft Ostseestaal, ein Unternehmen, das sich unter anderem auf die Herstellung von emissionsfreien Elektro- Solarschiffen und Fähren höchster Qualität für die Berufsbinnenschifffahrt spezialisiert hat. Baustart für die Fähre soll im April oder Mai dieses Jahres sein.
Nähere Angaben zum Schiff kann der Stadtverkehr zurzeit nicht machen. Nur so viel: „Die Abmaße der neuen Fähre sind identisch zu den vorhandenen Fähren, da sie sonst nicht an die Anleger fahren könnten. Auch die Kapazität ist identisch“, sagt Stadtverkehr-Sprecherin Ruth Wienecke. Es werde sich um eine diesel-elektrische Fähre handeln, die Option, später auf eine alternative Antriebsart zu wechseln, sei mitberücksichtigt.
Bei den anfangs geschätzten Kosten von 4,2 Millionen Euro wird es nicht bleiben. Laut Wienecke liegen die Investitionskosten jetzt bei fünf Millionen Euro. Dafür seien Förderanträge gestellt worden. Im Juni 2021 ging der Stadtverkehr davon aus, dass sich das Land und der Bund nicht an den Kosten beteiligen würden. Die Gesamtkosten müsse dann der Stadtverkehr tragen. tkr