Parkchaos auf dem Priwall Mit rot-weißen Pfosten gegen Priwall-Wildparker

TRAVEMÜNDE.

Rot-weiße Pfosten, verbunden mit Ketten in den gleichen Farben – das erinnert ältere Priwallbewohner an Zeiten, als diese Markierungen am Strand auf die Grenze zur DDR hinwiesen. Das ist längst Geschichte. Doch jetzt gibt es auf der Halbinsel wieder ähnliche Begrenzungsmaßnahmen.Entlang der Mecklenburger Landstraße hat die Stadt auf einer Strecke von mehreren Hundert Metern ähnliche Pfähle aufgestellt, um das Wildparken auf den Seitenstreifen und im Wald zu unterbinden.

     Alle Jahre wieder:Besonders in den Sommermonaten,wenn das Wtter Sonnenanbeter an die Ostsee lockt,herrscht auf dem Priwall das blanke Chaos:Nicht auf dem Strand,denn der bietet auch in Hoch-Zeiten nach wie vor Platz für Einheimische,Urlauber und Tagestouristen

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Die Buskehre am Wellenschlag wird immer wieder gerne(verbotenerweise) als Parkplatz genutzt Quelle:Thomas Krohn

     Chaotisch jedoch ist: In Ermangelung ausreichender Abstellmöglichkeiten für Autos wird fast die gesamte Mecklenburger Landstraße zugeparkt. Fahrzeuge stehen im Wald, blockieren die Hauptstraße, Zufahrten und die Buskehre am Wellenschlag. Fußgänger müssen wegen der parkenden Autos auf der Straße laufen.Seit vielen Jahren fordert der Verein Gemeinschaft der Priwallbewohner von der Stadt Maßnahmen, die das Wildparken auf der Halbinsel unterbinden.

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Soll bald ein Ende haben:das Parken entlang der Mecklenburger Landstraße im Wald und teilweise auf der Straße:Quelle:Thomas Krohn

     Verschärft wurde das Problem seit der Inbetriebnahme der Ferienanlage Beach Bay vor mehr als zwei Jahren, denn das touristische Angebot lockt außer den Urlaubern noch mehr Tagesgäste als bisher auf den Priwall.

Rot-weiße Pfosten als Park-Barrieren

     Jetzt setzt die Stadt ihre Ankündigung, etwas gegen die Wildparker zu unternehmen zu wollen, in die Tat um. In dieser Woche wurde damit begonnen, entlang der Mecklenburger Landstraße auf beiden Seiten hinter der Straße Meeresrauschen in Richtung der Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern Pfähle einzusetzen. Rot-weiße Pfosten,im Abstand von etwa zwei Metern, einige davon mit Ketten in derselben Farbkombination verbunden. Tief in den Boden eingeschlämmt sollen sie verhindern, dass auf dem Trampelpfad,der eigentlich für Fußgänger vorgesehen ist und am Waldrand Autos abgestellt werden. Stadtsprecher Hansjörg Wittern sagt dazu: „Grund ist, dass insbesondere an warmen Sommertagen immer wieder in den Seitenräumen Fahrzeuge teilweise quer zur Fahrbahn parken, sodass sie in die Fahrbahn ragen. Dadurch kommt es zu Verkehrsgefährdungen, weil oftmals vom fließenden Verkehr nicht rechtzeitig in die Fahrbahn hineinragende Stoßstangen oder Anhängerkuppeln wahrgenommen werden.“

Entspannung durch das Parkhaus

     Darüber hinaus führe auch das Ausweichen um diese Fahrzeuge herum zu Behinderungen des Verkehrsflusses.Deshalb sehe sich die Straßenverkehrsbehörde jetzt gehalten, das dortige widerrechtliche Parken auch baulich zu unterbinden. Eine Entspannung der Parksituation auf dem Priwall sei im Frühjahr nach der Fertigstellung des neuen Parkhauses an der Ecke Dünenweg/Mecklenburger Landstraße zu erwarten.

"Wir haben für diese Maßnahme fast zwölf Jahre gekämpft.“ Eckhard Erdmann, Vorsitzender des Vereins der Priwallbewohner

   Die Maßnahme stößt beim Verein der Priwallbewohner auf fast grenzenlose Begeisterung. Vorsitzender Eckhard Erdmann: „Wir haben fast zwölf Jahre dafür gekämpft,diese Maßnahmen immer wieder gefordert, in dem Ortsrat, dem Bürgermeister und den Senatoren.“ Die erste Zusage der Verwaltung, das wilde Parken zu unterbinden, stamme aus dem Jahr 2010. Bedauerlicherweise finde das eigentlich zugesagte Roden und Begradigen des Trampelpfads nicht statt.

Pfosten stoßen auf Kritik

    Trotz seiner Freude findet Erdmann einen Kritikpunkt: „Die Pfosten mit ihren rot-weißen Ketten sind gewöhnungsbedürftig“. Und ob das neue Parkhaus von den Tagestouristen angenommen werde, bleibe abzuwarten, ebenso, ob es weiterer Maßnahmen bedarf, das unkontrollierte Parken zu unterbinden.