"Monty" und "Percy": Streuner vom Priwall findet Freundin im Tierheim

   Die Vorgeschichte: Fast acht Monate stromerte „Monty“ auf dem Priwall herum lebte überwiegend in einem Waldstück im Naturschutzgebiet an der Pötenitzer Wiek.

Vom ersten Tag an haben sich die beiden gut verstanden.

Tierheimleiterin Elena Iva Ccjic über die Hundefreundschaft zwischen „Monty“ und „Percy“ .

Der etwa drei Jahre alte Mischlingsrüde, der von seiner damaligen Besitzerin aus Rumänien geholt wurde, war im Mai 2021 aus seinem Domzil in Harkensee (Nordwest Mecklenburg) ausgebüxt und auf die Halbinsel geflüchtet. Alle Einfangversuche schlugen fehl. Schließlich übereignete ihn die Besitzerin an das Tierheim Lübeck. Doch immer wieder gelang es „Monty”, sich seinen Häschern zu entziehen.

   Am 4. Januar dann die Wende; „Monty“ stand einsam auf dem Grundstück vor einem Haus an der Mecklenburger Landstraße. Die Bewohnerin ließ von einer Nachbarin umgehend das Gartentor schließen, und Tierheim-Leiterin Elena Cujíc eilte mit einer Mitarbeiterin auf den Priwall. Der schwarz-weiß gefleckte, Rüde ließ sich ohne Widerstand an eine Leine nehmen und zum Tierheim am Resebergweg bringen.

     Seitdem lebt „Monty“ dort in einem großen Gehege mit zehn anderen Hunden. Am Ankunftstag versteckte er sich noch in seiner Hundehütte, doch beim erst gemein-samen Fressen am nächsten Morgen mit den anderen Vierbeinern legte er seine anfängliche Scheu, ab. Jeden Tag wird für die Hunde im Gehege eine Spur aus Trocken- und Dosenfutter ausgelegt, für die gemeinsame Mahlzeit. jeden „genug da ist“, sagt Elena Cujic.

     „Monty" sei dann sehr schnell aufgetaut, allerdings suche er nicht die Nähe zu Menschen. Immer wenn man ihm zu nahekomme, weiche er zurück. „Er mag es nicht, wenn Wir etwas von ihm wollen“. So sei er bisher nicht draußen an der Leine gegangen. Dies würde bei ihm Panik auslösen, ist sich die Tierheim-Chefin sicher. „Monty“ wurde in einem Tierheim geboren und hat, vor allem die letzten Monate auf dem Priwall in totaler Freiheit gelebt. Warum sollte er sein bisher selbstbestimmtes Leben aufgeben ?.Das Führen an einer Leine würde bei ihm zurzeit noch Panik auslösen.

     Neugierig ist „Monty“ trotzdem. Wenn Besuch kommt, legt er sich schon einmal zur Beobachtung auf den Boden oder trippelt sicherer Entfernung herum. Angefreundet hat er sich mit „Percy“, einer sechsjährigen Mischlingshündin mit schwarzem Fell, die wie er aus Rumänien stamm und seit Anfang Dezember 2021 im Tierheim lebt. Elena Cujic: „Vom ersten Tag an haben sich die beiden gut verstanden.

     Manchmal spielten sie miteinander. Bis „Monty“ soweit sei, einmal mit einer der fünf Mitarbeiterinnen des Hundecampus-Teams im Freien an einer Leine spazieren zu- gehen, könne es allerdings noch eine ganze Zeit dauern, vielleicht bis zu einem Jahr: „Irgendwann fangen wir an, ihm im Gehege ein Geschirr anzulegen. Dann gehen wir `vielleicht gemeinsam mit einem anderen Hund nach draußen. Er soll aber lernen, dass wir nichts von ihm Wollen. " Dass aus dem neuen „Hundetraumpaar“ vom Tierheim einmal mehrere kleine „Montys“ hervorgehen, sei übrigens ziemlich unwahrscheinlich, denn der ehemals Wilde vom Priwall ist kastriert