Skandinavienkai: Mega-Schiffe bekommen neuen Anleger
Lob kommt aus Kiel. „Am Skandinavienkai geht es Schlag auf Schlag voran“, sagt Ministerpräsident Daniel Günter (CDU). Der Lübecker Hafen habe sich wieder auf Wachstumskurs gekämpft. Mit dem neuen Anleger bleibe der Skandinavienkai eines der leistungsfähigsten Terminals an der Ostseeküste. Das Land habe innerhalb von vier Jahren 42 Millionen Euro in den Skandinavienkai gesteckt.
Skandinavienkai: Drei Anleger werden erneuert
Der genaue Plan: Das Gesamtprojekt besteht aus drei Projekten. Nummer eins: Der Neubau des Anlegers 5. Das ist das größte Projekt und kostet gute 18 Millionen Euro. Der Anleger wird abgerissen und komplett neu gemacht. Wenn alles fertig ist, können dort Schiffe anlegen, die bis zu 250 Meter lang sind und 38 Meter breit. Derzeit machen die Schiffe parallel zur Kaimauer fest. Die neuen Mega-Schiffe sind dafür zu lang. Deshalb wird der Anleger so umgebaut, dass die Schiffe leicht schräg anlegen.
Der Kniff: Aus dem parallelen Liegeplatz wird ein schräger Liegeplatz. Er wird um sieben Grad gedreht. Salopp gesagt: Es wird ein Schiffs-Parkplatz aus der Landfläche geschnitten. Das kostet 4250 Quadratmeter Hafenfläche. Und: Die Kaikante wird neu gezogen – und eine Spundwand gerammt. Damit hat die neue Kaikante für die Schiffe exakte 241,5o Meter Länge. Die Heckwand misst 39,50 Breite, dort legt das Heck des Schiffes an. Zum Be- und Entladen wird eine feste Rampe gebaut. 10 000 Quadratmeter Hafenfläche werden neu gepflastert.
Zwei Ausweich-Plätze für Mega-Schiffe
Bis der neue Mega-Anleger fertig ist, müssen die Schiffe ausweichen. Als schnelle Lösung hat die Stadt schon Anleger ausgebaut – als Ausweich-Parkplätze. Das sind die Projekte zwei und drei. Nummer zwei: Der Anleger 4 ist verändert worden. Der Ponton wurde verschoben und verbreitert, so dass dort bis zu 242 Meter lange Schiffe festmachen können. Seit Herbst 2021 ist das fertig.
Konstinkai: Arbeiten an der Kaikante
An der Kaikante des Konstinkais wird gearbeitet: Das Terminal vor der Innenstadt muss gesichert werden. Auf einer Länge von 110 Metern werden sogenannte Wasserbausteine vor der Spundwand versenkt. Durch ihr schweres Gewicht werden sie zu einer Art Fußstütze für die Spundwand.
Der Grund für die Arbeiten: Die Kaianlage ist nicht mehr sicher genug für den Umschlag und den Schienenverkehr. Deshalb fahren dort derzeit auch keine Züge mehr. Die Lübecker Hafenbehörde (Lübeck Port Authority) erledigt die Arbeiten. Auftraggeber ist die städtische Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG).
Nummer drei: Zudem ist Anleger 7 verändert worden. Die Schiffe legen längs der Kaimauer an, die aber ins Wasser ragt. Ein Extra-Poller wurde an Land gesetzt, damit die Schiffe dort fest vertäut werden können. Nun können dort Schiffe bis zu 230 Meter Länge anlegen. Seit Ende 2021 ist alles fertig.
Große Schiffe, große Anleger
Der Hintergrund: Die Schiffe werden immer größer. Die meisten Schiffe sind heute bis zu 220 Meter lang, 30 Meter breit und sieben Meter tief. Die neuen Riesen-Schiffe aber haben andere Maße. Sie sind bis zu 250 Meter lang, 38,5 Meter breit und 8,90 Meter tief. Reedereien wie TT-Line und Finnlines fahren mit ihnen.
Es sind RoRo-Schiffe (roll on, roll off), die mit Lastwagen und Trailern beladen sind. Die Heckklappe wird zum Be- und Entladen geöffnet. Deswegen muss das Heck an das Terminal gefahren werden. Und da die Schiffe länger sind, brauchen sie neue Anleger.
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