Sandskulpturen suchen neuen Standort
TRAVEMÜNDE. Am Fischereihafen entsteht ein neues Ferien-Resort. Geplanter Baubeginn ist 2022. Dafür müssen die alten Bootshallen abgerissen werden. Das stellt den Veranstalter der Sandskulpturenausstellung, die in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in den Hallen am Baggersand stattfindet, vor ein Problem. Jetzt ist er auf der Suche nach einem neuen Domizil in Travemünde. Kleiner Trost: Für 2022 gibt es noch eine Zusage des Eigentümers, die Räumlichkeiten nutzen zu können.
90 000 Besucher in diesem Jahr
100 000 Besucher bei der Premiere 2019, 70 000 trotz Corona im zweiten Jahr, und auch die Zahlen von 2021 sprechen für sich: Die Sandskulpturenausstellung in den Bootshallen am Travemünder Baggersand ist zu einem Anziehungspunkt in der Region geworden. „Wir rechnen in diesem Jahr mit einem Ergebnis von 90 000 Besuchern, trotz Corona", sagt Ausstellungsleiter Oliver Hartmann vom Veranstalter Musea GmbH.
„Flora & Fauna" – unter diesem Motto hatten 19 Künstler aus zehn Ländem mehr als 80 Skulpturen, geschaffen. Jung und Alt strömten in die Hallen, um die Kunstwerke zu bewundern. „Wir sind zufrieden, obwohl es nicht das ist, was wir ohne Corona erreicht hätten", so Hartmann.
Doch jetzt schwebt ein Damoklesschwert über der Ausstellung. Die alten Bootshallen sollen abgerissen werden. Eine Lübecker Familie, die im Besitz des 10 000 Quadratmeter großen Grundstücks ist, will dort eine Ferienanlage errichten, mit 90 bis 95 Wohnungen. Baubeginn soll 2022 sein. Dann wird es am Baggersand keinen Platz mehr für die Sandskulpturen geben.
Oliver Hartmann weiß das. „Wir hatten ohnehin nur einen Vertrag über drei Ausstellungen, sagt er. Allerdings habe er eine mündliche Zusage der Eigentümer bekommen, nach der Ausstellung auch noch einmal im nächsten Jahr in den Bootshallen stattfinden könne. Letztentlich bräuchte die Schau aber einen alternativen Standort. Grundstückseigentümer Klaus Peter Clausen bestätigt auf Nachfrage der LN: “Für 2022 stellen wir die Hallen auf jeden Fall noch einmal zur Verfügung“. Er unterstütze die Musea GmbH bei der Suche nach einem neuen Standort. “Wir haben da schon etwas im Auge“
Ausstellung soll in Travemünde bleiben
Für Oliver Hartmann steht fest: “ Dir Sandskulpturenausstellung gehört nach Travemünde“. Auch der Priwall käme in Frage, jedoch nicht eine Außenfläche wie der Strand. Von 2002 bis 2007 fanden auf der Halbinsel unter dem Namen „Sand World“ mehrere Ausstellungen eines niederländischen Veranstalters unter freiem Himmel statt. Hartmann: „Ideal wäre eine Unterkunft, in der wir das ganze Jahr unsere Sandskulpturen zeigen können. Dann könnte man einen Teil vielleicht draußen aufbauen. Unterstützung bekommt der Veranstalter auch von Kurdirektor Uwe Kirchhoff, der sagt: „Wir haben ein riesiges Interesse daran, dass die Ausstellung in Travemünde bleibt. ” Sandskulpturen hätten eine lange Tradition im Seebad. „Selbstverständlich helfen wir einem so wichtigen touristischen Partner. " Der Kurbetrieb verfolge bereits verschiedene Ansätze für eine geeignete Unterkunft. Näheres will Kirchhoff zurzeit noch nicht verraten.
Kostenlose Führung für Blinde
Bei einer Sonderführung können sehbehinderte und blinde Besucher die Sandskulpturen am Sonntag, 31.Oktober,dem letzten Ausstellungstag erleben. Sie dürfen die Kunstwerke auch ertasten und berühren. Der Eintritt ist kostenlos. Eine Gruppe hat sich bereits angemeldet. Es besteht aber die Möglichkeit sich anzuschließen.
Die Führung beginnt um 12 Uhr: Anmeldungen sind erbeten an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! per Mail.Die Sandskulpturenschau ist auch füe andere Besucher von 10 bis 18 Uhr geöffnet.