„Die Küstenlandschaft und ihr Hinterland an der westmecklenburgischen Ostsee und dem Lübecker Becken sind wahre Naturschätze“, begründete Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) jetzt. Doch viele Küstenbrutvögel, Dünen- und Lagunenlandschaften seien in ihrem Bestand bedroht oder gefährdet. „Hier wollen wir gezielt gegensteuern, damit diese ökologisch wertvolle und artenreiche Region erhalten bleibt.“ Man lege Wert darauf, dass die Projekte Bestand hätten.
Moore werden renaturiert
Zwei der Projekte sind im Bereich der Stadt Lübeck geplant: Das eine solle dem Schutz der Reptilien, beispielsweise von Kreuzottern und Ringelnattern dienen, erklärte Stadtwald-Förster Knut Sturm. Dabei gehe es auch um die Renaturierung des Wesloer Moores und von Kleinmooren, die im Lauerholz als Tümpel erkennbar sind. Davon hätte etwa der Mittelspecht profitiert, der dort laut Sturm im Lauerholz als größte Population dieser Art in Norddeutschland vorkommt. Das andere Projekt im Lübecker Bereich betreffe Verhaltensregeln im Naturschutzgebiet. Info-Schilder sollten die Besucher pädagogisch anleiten, um die Natur eingehender und verantwortungsvoller zu erfahren, so entlang des Naturerlebnis-Pfades „Grünes Band“.
Ende 2022 geht es los
Auf der Insel Poel bei Wismar ist ein ähnliches Projekt geplant, erläuterte Gabriele Richter, Bürgermeisterin der Insel-Gemeinde. „Wir haben zwei Naturschutzgebiete, einmal die Insel Langwerder, und dann Fauler See-Rustwerder. Außerdem gebe es EU-Vogelschutz- und FFH-Gebiete. Mit Hinweistafeln und Beobachtungsstationen soll Touristen und Einheimischen der Wert dieser Zonen nähergebracht und erfahrbarer gemacht werden. 132 000 Euro sollen dafür fließen. In Lübeck sind es allein für das Reptilien-Projekt über 100 000 Euro. Sowohl in der Wismar-Bucht wie in der Lübecker Bucht sollen Küstenüberflutungs-Moore renaturiert werden.
33 000 Euro fließen vom Bund nun zunächst für eine Vorstudie zu den Projekten, die laut Braun im Februar fertig sein soll. „Mit dem Geld können wir dafür eine zusätzliche Kraft einstellen.“ Ab dem vierten Quartal 2022 rechnet der Verein mit der Umsetzung der Hauptprojekte.
Von Marcus Stöcklin