Personenfähre: Probebetrieb wird erneut verlängert


Der Testbetrieb wird verlängert: Donnerstag beschloss die Bürgerschaft, dass die Personenfähre, auch Norderfähre genannt, die zwischen Travemünde und dem Priwall pendelt, über den 31. Oktober hinaus bis zum 30. Juni 2022 fahren soll. Die Kosten von knapp 220 000 Euro übernimmt die Stadt. In den Jahren zuvor war der Betrieb der Fähre, die nur Fußgänger und Radfahrer mitnimmt, mit zwei Ausnahmen in den Wintermonaten eingestellt worden.

Erster Testbetrieb Weihnachten 2019

Einen ersten Versuch, die Norderfähre auch nach Saisonende fahren zu lassen, gab es Weihnachten und Silvester 2019 - eine Reaktion auf die touristische Entwicklung in Travemünde und auf dem Priwall. Beach-Bay-Investor Sven Hollesen und ortsansässige Gastronomen forderten eine ganzjährige Verbindung. Ein 16-tägiger Winter-Testbetrieb war ein voller Erfolg. Aber damals gab es noch keine Corona-Pandemie. Ab April 2020 fuhr die Fähre wieder turnusgemäß, und im Oktober gab die Bürgerschaft Grünes Licht für einen erneuten Probebetrieb bis Ende März 2021. Doch Anfang November 2020, als der Teil-Lockdown kam, beschränkte der Stadtverkehr den Betrieb wegen zu geringer Fahrgastzahlen auf das Wochenende. Weihnachten und Neujahr fand noch einmal ein Test statt, mit täglichem Betrieb, befristet bis 10. Januar. Anders als im Vorjahr fiel das Ergebnis jedoch miserabel aus. Deswegen gab es an Wochentagen keine Fahrten mehr. 

Kosten von knapp 220 000 Euro trägt die Stadt

Seit 1. April 2021 pendelt die Norderfähre wieder täglich, mit Inkrafttreten des Sommerfahrplans sogar von 10 bis 22.30 Uhr. Und nach der Lockerung der Corona-Regeln boomt auch wieder der Tourismus im lübschen Seebad. Hotels und Ferienunterkünfte waren im Sommer nahezu ausgebucht, sowohl die Autofähren als auch die Personenfähre wurden und werden frequentiert wie kaum zuvor. Deshalb soll der Probebetrieb für die Norderfähre, der bis zum 31. Oktober befristet war, verlängert werden – bis zum 30. Juni 2022, so der Beschluss der Bürgerschaft. Das lässt sich die Stadt knapp 220 000 Euro kosten.

Die Fährzeiten stehen bereits fest: vom 1. November bis 22. Dezember von 10 bis 20 Uhr, in den Weihnachtsferien (23. Dezember bis 9. Januar) von 10 bis 22.30 Uhr. Ausnahmen sind der 24. Dezember (10 bis 17 Uhr) sowie der 31. Dezember (10 bis 1 Uhr). Vom 10. Januar bis 31. März 2022 fährt die Personenfähre von 10 bis 20 Uhr, ab 1. April bis 30. Juni von 10 bis 22.30 Uhr.

Von Thomas Krohn