Fischkutter „Dresden“: Bergung hat begonnen

Wie von Geisterhand tauchte die „Dresden“ am Dienstagvormittag auf. Um 8 Uhr begann die Bergung in Travemünde, rund 200 Zuschauer verfolgen das Spektakel. Derzeit wird der Fischkutter, der nach anfänglichen Schwierigkeiten schließlich problemlos gehoben werden konnte, ausgepumpt.

Etliche Schaulustige verfolgen das Spektakel auf dem Priwall. Quelle: Holger Kröger

Der Anleger am Priwallhafen wurde bereits am Wochenende aus Sicherheitsgründen eingezäunt, das Team der Lübecker Firma Taucher Hock ist im Einsatz, und der Schwimmkran „Baltic Lift“ aus Rostock am Montagnachmittag eingetroffen.

Schwimmkran kam aus Rostock

Vor zehn Tagen spülten Taucher der Firma Hock das Achterschiff des Fischkutters frei und verlegten unter der „Dresden“ Stahlseile zur Positionierung der Hebegurte. Am vorigen Wochenende wurde der Bereich an der Rosenhofbrücke aus Sicherheitsgründen mit Absperrgittern eingezäunt.

Die „Dresden" wird derzeit auf dem Travemünder Priwall geborgen. Quelle: Thomas Krohn

50 Tonnen – für den Kran ein Kinderspiel

Am Montagmorgen, kurz nach 9 Uhr, startete der Schwimmkran „Baltic Lift“ in Rostock, gegen Mittag befand er sich bereits in der Mecklenburger Bucht in Höhe des Ostseebads Kühlungsborn, am frühen Nachmittag auf der Ostsee vor Boltenhagen. Kurz vor 18 Uhr kam der 1974 gebaute, 56 Meter lange und 18 Meter breite Kran, der eine Höchstgeschwindigkeit von knapp sechs Knoten erreichen kann, in Travemünde an. Bis zu 200 Tonnen kann der „Baltic Lift“ heben. Die „Dresden“ wiegt nach Einschätzung von Taucherfirma-Chef Jürgen Hock zwischen 40 und 50 Tonnen - also fast ein Kinderspiel für den Schwimmkran

Letzte Reise der „Dresden“ nicht über Wasser

Der Anleger der Priwallfähre auf der Rosenhof-Seite kann während der Bergungsarbeiten nicht genutzt werden. Nach Auskunft des Stadtverkehrs werden aber beide Autofähren fahren. Die letzte Reise der „Dresden“ wird nicht mit mindestens einer Handbreit Wasser unter dem Kiel stattfinden, sondern quasi auf dem Trockenen: Das Schiff soll in den Hebegurten über dem Ponton des Krans schwebend zum Kai 4 der Reederei Lehmann nach Lübeck-Siems gebracht und dort abgewrackt werden.

Von Thomas Krohn