In den vergangenen Jahren hat sich der Priwall strukturell stark verändert. Er war noch bis ins Jahr 2005 von gewachsenen Strukturen geprägt, es gab drei Campingplätze, die Jugendfreizeitstätte, man „kannte“ sich. Jetzt gehen die Planungen hin zum Massentourismus.

Das touristische Projekt „Beach Bay“ (ehemals „Waterfront“) ist fertiggestellt, ebenso die Feriendörfer. Beides wirkt sich mit 3000 zusätzlichen Betten und bis zu 500 000 Übernachtungen auf den Priwall aus. Diese Zahlen sind in etwa gleichwertig mit der Festlandsseite von Travemünde! Der Verkehr hat stark zugenommen und die Verkehrssicherheit und Parksituation sind derzeit für uns Priwaller unbefriedigend.

Die Urlauberströme im Bereich des Naturschutzgebietes „Südlicher Priwall“ sollen von der Stadt/Verwaltung beobachtet und gelenkt werden.

Es gibt aber auch Vorteile für uns: Die Ansiedlung des Edeka-Marktes erleichtert das Leben auf dem Priwall, man muss nicht mehr für jede Kleinigkeit nach Travemünde übersetzen oder nach Mecklenburg Vorpommern fahren. Der Generationswechsel führt aber häufig dazu, dass Erben Grundstücke aufgeben. So entstanden und entstehen Neubauten, überwiegend Eigentumswohnungen und Ferienwohnungen. Die Berufsbildungsstätte der Handwerkskammer in der Wiekstraße zieht in den nächsten Jahren nach Lübeck.

Zu allen aufgeführten Punkten ist der Verein „Gemeinschaft der Priwallbewohner“ e.V. , kurz GdP, in aktiven Gesprächen mit der Politik und der Verwaltung. Ganz aktuell gab es mit dem derzeitigen Bürgermeister und Vertretern der Verwaltung der Stadt Lübeck einen 3 1/2 Stündigen Rundgang über den Priwall mit anschließender ausführlicher Diskussionsrunde. Daraus haben sich diverse gemeinsame Arbeitspunkte ergeben, die wir von der GdP aus aktiv weiterverfolgen werden.

Die „Gemeinschaft der Priwallbewohner“ e. V. hat zur Zeit über 400 Mitglieder, die überwiegend auf dem Priwall wohnen. Einige Mitglieder sind verzogen, aber dem Verein treu geblieben. Derzeit sind ca. knapp 1500 Personen auf dem Priwall fest gemeldet. Wir sind eine starke Interessengemeinschaft!

Ein wichtiges Thema seit der Gründung des Vereins sind die Fährkosten für die Nutzung der Priwallfähren, die in den letzten 30 Jahren um mehr als 1000 Prozent gestiegen sind.

Weitere wichtige Punkte der Vereinsarbeit sind das Verkehrskonzept, die Umsetzung des Landschaftsschutzgebiets „Küstenwald“ und der Hochwasserschutz.

Die Zeitung „Wir vom Priwall“ gibt es seit dem Juli 2012. Das Heft wird nicht nur auf dem Priwall, sondern auch in Travemünde gern gelesen.

Die Gemeinschaft der Priwallbewohner ist im Ortsrat Travemünde vertreten, um dort die Interessen der Priwaller einzubringen.